Die kraft der achtsamkeit und wie sie dich in deinem Leben unterstzützen kann.


Was bedeutet achtsamkeit?


Achtsam sein, heisst den gegenwärtigen Moment bewertungsfrei und bewusst wahrzunehmen. Wobei «bewusst» bedeutet, dass wir uns entscheiden, unsere Aufmerksamkeit absichtlich auf den gegenwärtigen Moment zu lenken, uns nicht ablenken lassen und nicht mental abschweifen. Der «gegenwärtige Moment» wiederum, beinhaltet auch die eigenen Gefühle, Gedanken und die Umgebung, in der wir eingebettet sind, also das ganze Spektrum des «Hier und Jetzt». Je mehr die Achtsamkeit zunimmt, desto geringer werden gewohnheitsmässige, unerwünschte Reaktionen auf das gegenwärtige Erleben. Ferner führt das zu einem hohen Mass an selbstbewusstem Handeln. Ganz bei dem sein, was man gerade erlebt: dem Sonnenuntergang, dem Warten auf den Bus, der Berührung durch den Partner oder einem schmackhaften Essen. Unvoreingenommen empfinden, riechen, schmecken, sehen, fühlen – ohne eine Wertung abzugeben, das ist Achtsamkeit.


wie kann achtsamkeit dich im alltag unterstützen und welche wirkung hat diese praxis auf körper und geist?


Stress im Alltag sowie Herausforderungen durch Krankheit, Verlust oder andere schmerzhafte Erfahrungen gehören unvermeidlich zu unserem Leben. Die Achtsamkeitspraxis hilft uns, selbst in schwierigen Situationen innere Ruhe, Akzeptanz und Klarheit zu entdecken. Indem wir eine offene und annehmende Haltung gegenüber unseren Erfahrungen einnehmen, erlangen wir ein tieferes Verständnis für uns selbst. Wir lernen, die Funktionsweise unseres Geistes zu verstehen und können unsere gewohnten Reaktionsmuster besser erkennen.

Hier sind einige Beispiele, um Achtsamkeit in deinen Alltag zu integrieren:

  • Spaziergänge in der Natur: Gehe regelmässig in die Natur und nimm dir bewusst Zeit, um die Umgebung wahrzunehmen – den Wind, die Geräusche, die Farben.

  • Check-in mit dir selbst: Frage dich mehrmals am Tag, wie es dir geht, was du gerade fühlst, und ob du angespannt bist. Beobachte dein Körper und Gedanken, ohne Bewertung.

  • Routineaufgaben bewusst machen: Tätigkeiten wie Zähneputzen, Duschen oder Geschirrspülen können Gelegenheiten zur Achtsamkeit sein. Den oft passsiern diese Dinge im Autopiloten und wir sind mit unseren Gedanken weit weg von der Aufgabe.

  • Gedanken ziehen lassen: Versuche, deine Gedanken zu beobachten, ohne an ihnen festzuhalten. Stelle dir vor, sie seien Wolken, die am Himmel vorbeiziehen.

  • Body Scan: Eine Form der Meditation, bei der du deine Aufmerksamkeit nacheinander auf verschiedene Körperteile lenkst, um Spannungen wahrzunehmen und loszulassen.

Die vielfältigen positiven Wirkungen von Achtsamkeit und Meditation auf die Gesundheit und das Gehirn sind inzwischen gut belegt. Studien zufolge kann Achtsamkeit unter anderem bei der Behandlung von Angstsymptomen, chronischem Stress und Schmerzen helfen. Der Hirnforscher Richard Davidson von der University of Wisconsin-Madison konnte darlegen, dass regelmässiges Meditieren sogar bestimmte Regionen im Gehirn verändert. Der Mandelkern schrumpft – hier sitzt unserer Angstzentrum. Der Hippocampus wächst – er ist für Gedächtnisfunktionen zuständig. So fanden die Forscher heraus, dass die Dichte der grauen Gehirnsubstanz im Hippocampus bereits nach acht Wochen Training messbar zunimmt. In dieser Gehirnstruktur, die für das Gedächtnis sehr wichtig ist, bildet sich die Dichte bei Dauerstress dagegen langsam zurück. Veränderungen anderer Hirnareale deuten darauf hin, dass achtsame Meditation auch Selbstwahrnehmung und Mitgefühl positiv beeinflusst.


Achtsamkeit ist ein aufmerksames Beobachten, ein Gewahrensein, das völlig frei von Motiven oder Wünschen ist, ein Beobachten ohne jegliche Interpreatation oder Verzerrung.
— Jiddu Krishnamurti

Was bedeutet traumasensible Achtsamkeit?


Traditionelle Achtsamkeitspraktiken gehen davon aus, dass jeder Mensch die Fähigkeit hat, sich auf jede Achtsamkeitsaktivität einzulassen und auch davon zu profitieren. Ein traumainformierter Ansatz erkennt jedoch an, dass einige Aspekte der Achtsamkeit für Traumaüberlebende aktivierend sein können.

„Das Ziel der traumainformierten Achtsamkeit ist es, Menschen dabei zu helfen, sich mit körperlichen Empfindungen anzufreunden, die Selbstregulierung zu verbessern, ihre Traumaerfahrungen zu erleichtern und Achtsamkeit zu kultivieren“, sagt Treleaven. „Bei der traumainformierten Arbeit geht es darum, zu lernen, was jemand in seiner Meditation braucht, um das Beste aus der Praxis herauszuholen.“

Ein traumainformierter Achtsamkeitslehrer:in wird darauf hinarbeiten, die Heilung in einer sicheren und unterstützenden Umgebung zu fördern und dabei bestimmte Auslöser zu berücksichtigen. Erfahre mehr zu diesem Thema in unserem Blogartikel zur Traumasensiblen arbeit.


Hier sind zwei Buchempfehlungen zu diesem Thema:


Dies war eines der ersten Bücher, die ich zum Thema Leben im Jetzt gelesen haben. Es hat viele wichtige und starke Inputs, die zum Nachdenken anregen.

Da ich eine Ausbildung bei David A. Treleaven gemacht habe, kann ich dieses Buch und seine Arbeit sehr empfehlen. Es ist wichtig anzuerkennen, dass Traumen in unserer Gesellschaft existieren, und dieses Buch verdeutlicht anhand seiner langjährigen Erfahrungen und Forschungen, wie entscheidend es ist, dieses Wissen in die Achtsamkeitspraxis zu integrieren. Diese Integration kann einen bedeutenden Unterschied in der Art und Weise machen, wie wir uns mit uns selbst und anderen verbinden.



Achtsamer Konsum ist für uns auf verschiedenen Online-Kanälen wichtig. Wir lesen oft Blogs oder sehen uns Videos an, um uns abzulenken und Informationen ungefiltert in unser System aufzunehmen. Dies ist eine Einladung, darüber nachzudenken und dich zu fragen, wie dieser Artikel bei dir ankommt? Was hat deine Neugierde geweckt und was willst du wieder loslassen?

We wish you a wonderful day🤍!

Love,

Céline and Michael

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Was bedeutet traumasensibel und wieso ist diese haltung so wichtig?