Die Persönliche Geschichte von Michael


der letzte schultag und meine ausbildungszeit


Juli 2013 – der letzte offizielle Schultag geht zu Ende. Ein Kapitel schliesst sich, und ein neues beginnt. Am Abend treffen wir uns mit unseren Klassenkameraden, feiern gemeinsam und stossen auf die Zukunft an. Einige von uns absolvieren das 10. Schuljahr, andere starten eine Ausbildung. Für mich ist es ein besonders emotionaler Moment, ich habe meine Schulzeit sehr genossen und meine Mitschüler fest ins Herz geschlossen.

Jetzt heisst es Abschied nehmen, aber auch nach vorne blicken. Zum letzten Mal geniesse ich die langen Sommerferien, bevor mein neues Leben als Auszubildender zum Logistiker beginnt. Statt wie früher 12 bis 14 Wochen Ferien bleiben, mir nun nur noch sechs Wochen im Jahr. Mitte August steht mein erster offizieller Arbeitstag bevor, ich bin nervös, aber auch voller Vorfreude auf das, was mich erwartet.

Meine Ausbildungszeit war eine spannende Reise, die ich nach drei Jahren erfolgreich abschliessen konnte. Danach blieb ich noch ein weiteres Jahr in meinem Beruf, bevor ich im März 2017 zur Rekrutenschule eingezogen wurde. Nach 18 Wochen beendete ich meinen Militärdienst und entschied mich, in den Zivildienst zu wechseln, da mir dieser mehr zusagte. Auch dort blieb ich der Logistikbranche treu und absolvierte meine restlichen offenen Tage im Kantonsspital in Luzern.

Insgesamt war ich zehn Jahre lang in der Logistik tätig. Doch irgendwann begann ich, mir Fragen zu stellen. „Was zum Teufel mache ich hier eigentlich?“


alltagstrott und nicht zu wissen wie weiter


Ich arbeitete jahrelang von Montag bis Freitag, fieberte dem Wochenende entgegen, nur um dann nach zwei freien Tagen wieder in den Trott der neuen Woche zu verfallen. Es fühlte sich an wie ein endloser Kreislauf. Ich fand keine Erfüllung mehr in meinem Beruf und hatte keine Motivation, eine Weiterbildung in diesem Bereich zu machen. Viele meiner Freunde arbeiteten im kaufmännischen Bereich, vielleicht war das ja etwas für mich? Also begann ich eine Handelsschule, um eine kaufmännische Grundausbildung zu erhalten.

Doch die Wahrheit holte mich schnell ein: Ich bestand nur eines von zwei Modulen und schloss die Schule nicht ab. Warum? Weil ich nicht aus eigenem Antrieb, sondern aus gesellschaftlichem Druck heraus handelte. Ich fühlte mich getrieben, von der Angst, nicht genug zu erreichen, während andere bereits ihre zweite Weiterbildung abgeschlossen hatten.


John Strelecky sei dank


In dieser Phase der Selbstzweifel stiess ich auf ein Buch: „Das Café am Rande der Welt“ von John Strelecky. Dieses Buch veränderte mein Leben. Es brachte mich zum Nachdenken: Ist das wirklich alles? Arbeiten von Montag bis Freitag, nur um sich auf zwei freie Tage zu freuen, während man in einem Beruf feststeckt, der einen nicht erfüllt?

Diese Erkenntnis war der erste Schritt in eine neue Richtung, in ein Leben, das ich selbst gestalte, nach meinen eigenen Wünschen und Träumen.

Beim Nächsten Blog erzähle ich dir wie es weiter ging.


Ein Selfie aus meiner Lieblingsabteilung meiner Logistik Lehre.

 

Berufsschullehrer und Ich bei der Diplomübergabe 2016.

Meine Zeit in der Rekruten Schule.

Die Stapler Prüfung zahlt sich aus hehe.

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Was bedeutet traumasensibel und wieso ist diese haltung so wichtig?